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INSTITUT FÜR AFRIKASTUDIEN

SEED – NEUE IKT STRATEGIEN ZUR VERBESSERUNG DES HOCHSCHULMANAGEMENTS

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Workshop C in Eldoret (14.05.2012 - 18.05.2012)

Der dritte Workshop des SEED-Projekts war sowohl inhaltlich (ICT und Archivierung) als auch regional (Eldoret und Nairobi) in zwei Bereiche gegliedert.

Ziel des Workshops C in Eldoret war neben dem Erfahrungsaustausch vor Ort der Ausbau des Videokonferenznetzwerkes, um zukünftig sämtliche Standorte der Moi Universität sowie weitere potenzielle Projektpartner in dieses System zu integrieren. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse im Umgang mit leistungsschwächeren bzw. unzuverlässigeren IT-Ressourcen sollen in das interaktive e-Learning-System mit einfließen, um virtuelle und somit ortsunabhängige Vorlesungen an der Moi Universität zu ermöglichen.

Das im ersten Projektjahr installierte Videokonferenzsystem sollte nun im Rahmen des Workshops C um einen weiteren Standort in Nairobi erweitert werden, um zukünftig sogenannte Mehrpunktkonferenzen unterstützen zu können. Aus diesem Grund teilte sich die ICT Arbeitsgemeinschaft in zwei Teams auf. Während die eine ICT-Gruppe zum Campus der Moi Universität nach Eldoret flog, konnte die andere die guten Kontakte zum Goethe-Institut in Nairobi nutzen und von deren Infrastruktur aus mehrere erfolgreiche Tests für eine drei Standorte (Eldoret-Nairobi-Bayreuth) umfassende Videokonferenz durchführen. Dabei stellte sich heraus, dass das System trotz der nicht optimal ausgebauten IKT-Basisinfrastruktur (in Kenia) und deren teilweise äußerst restriktiven Einsatzes relativ zuverlässig funktionierte, was als wertvoller Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Projektziele einzuordnen ist. Das UMTS-Netz von Safari.com scheint für Videokonferenzen hingegen ungeeignet zu sein.

Sämtliche Workshop-Teilnehmer zeigten erneut großes Interesse an dem vom Lehrstuhl für Angewandte Informatik 4 der Universität Bayreuth entwickelten E-Learning-System eEE, welches das Betreiben interaktiver Vorlesungen ermöglicht. Die Weiterentwicklung dieses Systems sollte gerade auf eine Nutzung von Smartphones konzentriert werden, da sie im Alltag der Studenten und der Universitätsmitarbeiter eine immer tragendere Rolle spielt. So könnten Apps entwickelt werden, die die Ressourcen und das Management der Universitäten positiv für sich nutzen können.

Neben der Bearbeitung dieser technischen Herausforderungen wurden mehrere organisatorische Aufgaben gelöst. So erhielten die beiden Gastwissenschaftler der Moi Universität einen virtuellen Zugang zur IT-Infrastruktur der Universität Bayreuth und befinden sich seitdem bereits deutlich vor ihrem Aufenthalt in Bayreuth in enger Kooperation mit dem IT-Servicezentrum. Neben Einweisungen und Schulung in den administrativen Teil des Videokonferenzsystems findet ein reger Wissenstransfer über Netzwerk- und Hardwaretechnik statt.

Während des Aufenthalts in Eldoret konnte die Zusammenarbeit zwischen der Margaret Thatcher Main Library an der Moi Universität sowie der Universitätsbibliothek Bayreuth durch die Zusammenkunft der jeweiligen Institutsleiter deutlich verstärkt werden. So konnten den Gästen aus Bayreuth tiefe Einblicke sowohl in die Bibliotheks- und IT-Ausstattung also auch in Verwaltungs- und Digitalisierungsprozesse der Bibliothek in Eldoret gewährt werden. Die hier gewonnen Erkenntnisse sollen die Grundlage für eine gemeinsame Archivierungsplattform zwischen beiden Universitäten bilden.

Zusätzlich konnten weitere Fortschritte bezüglich der Digitalisierung von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten festgestellt werden. Neben der Anzahl der digitalisierten Werke konnte vor allem die angestrebte Kooperation zwischen der School of Arts and Social Sciences und der Margret Thatcher Library deutlich verstärkt werden. So stellt die Bibliothek zukünftig sowohl ihren Repository-Server als auch einen Zugang zu DSPACE zur Verfügung. Neben der Langzeitverfügbarkeit wird hierdurch vor allem die Möglichkeit zur internationalen Veröffentlichung und somit zur digitalen Bereitstellung der Abschlussarbeiten auch außerhalb der Moi Universität ermöglicht. Durch eine entsprechende Regelung müssen seit 2005 alle Abschlussarbeiten an der Moi Universität sowohl als Hard- als auch als Soft-Copy eingereicht werden, so dass sich diese Arbeiten im Katalog der Universitätsbibliothek abrufen lassen. Von Arbeiten, die vor diesem Zeitraum entstanden sind, wird zunächst nur der Abstrakt digitalisiert und der restliche Inhalt bei Bedarf nachträglich digital erfasst. Für einen überregionalen Nachweis dieser Arbeiten ist eine Verlinkung zwischen dem ABCD-Gesamtkatalog und der Bibliothekssoftware DSPACE geplant.

Die digitalisierten Werke werden zum Schutz des geistigen Eigentums bisher nicht als Open-Access angeboten, sondern lediglich innerhalb der IT-Infrastruktur der Moi Universität verfügbar. Die in diesem Projekt unter anderem angestrebte Freigabe dieser Dokumente für Wissenschaftler an der Universität Bayreuth stehen somit primär rechtliche als technische Herausforderungen im Wege. Aus diesem Grund wird gegenwärtig im Bereich des Hochschulmanagements gemeinsam an einer Richtlinie gearbeitet, die es vorsieht die ausdrückliche Zustimmung zur digitalen Veröffentlichung von zukünftigen Arbeiten von den Autoren und Fakultäten einzuholen. Durch eine Änderung der Prüfungsordnung können somit Urheberrechtsverletzungen vermieden und diese Dokumente legitim veröffentlicht werden. Die benötigten Zustimmungen der bisher digitalisierten Werke werden zurzeit über einen entsprechenden Prozess nachträglich bei den Autoren und Fakultäten eingeholt.


Verantwortlich für die Redaktion: Kerstin Haseloff

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